Lernen der Zukunft?

Zen­tra­le Erkennt­nis­se der Bache­lor­ar­beit „Maß­ge­schnei­der­te Bil­dung – Ler­nen der Zukunft? Poten­zia­le des KI-basier­ten per­so­na­li­sier­ten Ler­nens“ von Pas­cal Schu­ma­cher im Fach Erzie­hungs- und Bil­dungs­wis­sen­schaft, B.A. (2024)

Zusam­men­fas­sung

Die vor­lie­gen­de lite­ra­tur­ba­sier­te Bache­lor­ar­beit unter­sucht, wie das Ler­nen der Zukunft aus­se­hen könn­te, wel­che Poten­zia­le die­ses bie­tet und wel­che didak­ti­schen Impli­ka­tio­nen sich dar­aus ablei­ten las­sen. Im Rah­men der Bache­lor­ar­beit hat sich gezeigt, dass das Ler­nen der Zukunft im KI-basier­ten per­so­na­li­sier­ten Ler­nen (PL) zu ver­or­ten ist. Die­ses bie­tet eine Rei­he von Poten­zia­len, um Ler­nen­de und auch Leh­ren­de im Rah­men des Lehr- und Lern­pro­zes­ses (wirk­sam) zu unter­stüt­zen. Aller­dings soll­ten Leh­ren und Ler­nen nicht allei­ne auf PL auf­bau­en. Es lässt sich erken­nen, dass zukünf­tig eine neue Gene­ra­ti­on von intel­li­gen­ten tuto­ri­el­len Sys­te­men ent­ste­hen wird, die päd­ago­gisch-didak­tisch fun­diert sein wer­den (intel­li­gen­te Bil­dungs­sys­te­me; iBilS) und jeder­zeit und über­all ver­füg­ba­re indi­vi­du­el­le Tutor*innen vor­stell­bar wer­den las­sen (24/7 Tutors). Mensch­li­che Leh­ren­de wer­den zukünf­tig nach wie vor von Rele­vanz sein. Sie wer­den ver­mehrt die Funk­ti­on einer Lern(prozess)begleitung ein­neh­men und sich auf Lern­in­hal­te kon­zen­trie­ren, für deren Ver­mitt­lung KI nicht infra­ge kommt. Die Pra­xis soll­te sich in sämt­li­chen Bil­dungs­kon­tex­ten gegen­über KI nicht ver­schlie­ßen. Ein Ver­zicht auf digi­ta­le Medi­en kann jedoch auch päd­ago­gisch sinn­voll sein. Es besteht noch wei­te­rer For­schungs­be­darf hin­sicht­lich des Ein­sat­zes von KI in Lehr- und Lern­kon­tex­ten.

Abs­tract

The pre­sent lite­ra­tu­re-based Bachelor’s the­sis exami­nes what lear­ning in the future might look like, the poten­ti­al it offers, and the didac­tic impli­ca­ti­ons that can be deri­ved from it. The the­sis reve­als that the future of lear­ning is groun­ded in AI-based per­so­na­li­zed lear­ning (PL). This approach offers a ran­ge of poten­ti­als to effec­tively sup­port both lear­ners and edu­ca­tors within the tea­ching and lear­ning pro­cess. Howe­ver, tea­ching and lear­ning should not rely sole­ly on PL. It can be anti­ci­pa­ted that a new gene­ra­ti­on of intel­li­gent tuto­ri­al sys­tems will emer­ge in the future, which will be pedago­gi­cal­ly and didac­ti­cal­ly well-foun­ded (intel­li­gent edu­ca­tio­nal sys­tems; iEduS), making it con­ceiva­ble for indi­vi­du­al tutors to be available any­ti­me and any­whe­re (24/7 Tutors). Human edu­ca­tors will con­ti­nue to be rele­vant in the future. They will incre­asing­ly take on the role of lear­ning (pro­cess) faci­li­ta­tors and focus on con­tent are­as whe­re the use of AI is not appro­pria­te. Edu­ca­tio­nal prac­ti­ce in all con­texts should remain open to AI. Howe­ver, refrai­ning from using digi­tal media can also be pedago­gi­cal­ly bene­fi­ci­al. Fur­ther rese­arch is nee­ded regar­ding the use of AI in tea­ching and lear­ning con­texts.

Gene­riert von Pas­cal Schu­ma­cher mit ChatGPT / Dall‑E 3

Ein­blick in das Inhalts­ver­zeich­nis

Ein­lei­tung
1. Sta­tus quo des Ler­nens
2. Her­aus­for­de­run­gen und Vor­aus­set­zun­gen des Ler­nens der Zukunft
3. Ler­nen 4.0 und Digi­tal Lear­ning
4. Edu­ca­tio­nal Tech­no­lo­gies
5. Künst­li­che Intel­li­genz in der Bil­dung
6. Lear­ning Ana­ly­tics
7. Das per­so­na­li­sier­te Ler­nen als eine Kom­po­nen­te des Ler­nens der Zukunft
8. Zur tech­ni­schen Umset­zung des per­so­na­li­sier­ten Ler­nens
8.1 Com­pu­ter und intel­li­gen­te Lern­sys­te­me
8.2 Adap­ti­ve Lern­sys­te­me
8.3 Intel­li­gen­te tuto­ri­el­le Sys­te­me
8.4 Wei­te­re tech­ni­sche Poten­zia­le
9. Die zukünf­ti­ge Rele­vanz mensch­li­cher Leh­ren­der
10. Didak­ti­sche Impli­ka­tio­nen
11. Fazit

Aus­zug aus dem Fazit

[…]

Im Rah­men der Bache­lor­ar­beit hat sich ver­schie­dent­lich gezeigt, dass das Ler­nen der Zukunft in einer Form des PL ver­or­tet wer­den kann, wel­ches mit KI rea­li­siert wird. Die­ses KI-basier­te PL bie­tet eine Rei­he von Poten­zia­len, um Ler­nen­de und Leh­ren­de im Rah­men des Lehr- und Lern­pro­zes­ses (wirk­sam) zu unter­stüt­zen.

Es lässt sich erken­nen, dass zukünf­tig eine neue Gene­ra­ti­on von ITS ent­ste­hen wird, die päd­ago­gisch-didak­tisch fun­diert sein wer­den. Die­se zukünf­ti­gen Sys­te­me wer­den daher nach­fol­gend intel­li­gen­te Bil­dungs­sys­te­me (iBilS; sie­he Anhang 6) genannt. iBilS kön­nen sich aus Soft- und Hard­ware zusam­men­set­zen und wer­den vie­le tech­ni­sche Inno­va­tio­nen ver­ei­nen, um das Ler­nen und Leh­ren zu unter­stüt­zen (für einen poten­zi­el­len Blick auf die Zukunft sie­he Anhang 1–5). Dadurch wird an der Stel­le zwi­schen Ler­nen­den und Leh­ren­den ein*e jeder­zeit und über­all verfügbare*r individuelle*r Tutor*in vor­stell­bar (24/7 Tutor (eng­lisch); sie­he Anhang 7).

Den­noch wer­den mensch­li­che Leh­ren­de zukünf­tig wei­ter­hin von Rele­vanz sein. Sie wer­den ver­mehrt die Funk­ti­on einer Lern(prozess)begleitung ein­neh­men und sich auf Lehr- und Lern­in­hal­te kon­zen­trie­ren, für deren Ver­mitt­lung KI nicht infra­ge kommt. KI wird mensch­li­che Leh­ren­de nie voll­stän­dig erset­zen kön­nen und es ist sinn­voll, ver­schie­de­ne Arten des Ler­nens in KI-unter­stütz­ten Lehr- und Lern­kon­tex­ten zu kom­bi­nie­ren. Ein aus­schließ­lich KI-basier­tes PL ist päd­ago­gisch nicht zu emp­feh­len. KI kann vor allem dann ein­ge­setzt wer­den, wenn es um den Aus­bau kogni­ti­ver Fähig­kei­ten geht. Mensch­li­che Leh­ren­de hin­ge­gen haben vor allem die Auf­ga­be, geeig­ne­te Lern­um­ge­bun­gen her­zu­stel­len und sich auf sozio­emo­tio­na­le Facet­ten des Ler­nens zu fokus­sie­ren.

Die Pra­xis soll­te sich in sämt­li­chen Bil­dungs­kon­tex­ten nicht gegen­über KI ver­schlie­ßen und KI päd­ago­gisch sinn­voll in ihre Lehr- und Lern­kon­tex­te inte­grie­ren. Dass dazu grund­sätz­lich Poten­zia­le bestehen, konn­te die­se Bache­lor­ar­beit auf­zei­gen. Kin­der­ta­ges­stät­ten und Grund­schu­len soll­ten aller­dings eher von einer KI-Inte­gra­ti­on abse­hen. Ein Ver­zicht auf digi­ta­le Medi­en kann auch päd­ago­gisch sinn­voll sein.

Für das dar­ge­stell­te Ler­nen der Zukunft ist auf­sei­ten der Ler­nen­den unter ande­rem das selbst­re­gu­lier­te Ler­nen rele­vant. Zwar bie­tet die­ses für Ler­nen­de eini­ge Vor­tei­le, aller­dings könn­te die­ses in der Pra­xis auch zu Pro­ble­men füh­ren, da Ler­nen­de für das selbst­re­gu­lier­te Ler­nen unter ande­rem eine hohe intrin­si­sche Moti­va­ti­on auf­wei­sen müs­sen. Eine Her­aus­for­de­rung kann sich auch für Per­so­nen erge­ben, die bereits seit Län­ge­rem die insti­tu­tio­nel­len Bil­dungs­kon­tex­te ver­las­sen (und even­tu­ell auch kei­ne aka­de­mi­sche Aus­bil­dung genos­sen) haben, da die­se weni­ger gewohnt sind, eigen­ver­ant­wort­lich zu ler­nen.

Kri­tisch anzu­mer­ken ist außer­dem, dass der Ein­satz von KI in Bil­dungs­kon­tex­ten zu einer gewis­sen Fremd­be­stim­mung füh­ren und dadurch die Selbst­be­stim­mung der Ler­nen­den (und auch der Leh­ren­den) beein­träch­ti­gen kann. Beim Ein­satz von KI in Bil­dungs­kon­tex­ten soll­te daher sicher­ge­stellt wer­den, dass Ler­nen­de auch ein Mit­spra­che­recht haben.

[…]

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